Unsere Geschichte – Die lange Version Drei Hauptfäden ziehen sich durch die Geschichte der Red Hat Factory: Ein norwegisches Kind, wortwörtlich in Wolle gehüllt, eine Gruppe von Amerikanern mit roten Wollmützen und eine Witwe auf einem Dachboden, die einem fünfjährigen Mädchen das Stricken beibringt. 2016 verwickelten sich diese drei Fäden zu einem Strang und die Red Hat Factory war geboren Mr. Chester und die Red Hat Crew 2012, als ich gerade nach Stockholm gezogen war, traf ich eine Gruppe Amerikaner, die rote Mützen trugen. Mit einigen von ihnen freundete ich mich an, und einer von ihnen heiratete später sogar in meine Familie ein. Das wusste ich natürlich noch nicht, als ich sie das erste Mal traf. Mir fiel als aller erstes auf das viele in der Gruppe von Amerikanern roten Mützen trugen - es hatte beinnahe etwas kultartiges ansich, was ich in diesem Fall natürlich aus einem positiven winkel heraus betrachten würde. Ihre roten Mützen waren inspiriert von verschiedene Kulturen. Eine stach besonders für mich heraus von dem inspiriert von dem Film "Die Tiefseetaucher und Steve Zissou". Dieser Film hat den Originaltitel "Life Aquatic with Steve Zissou". Wie hätte mein junges Ich nicht von dieser Gruppe Amerikaner beeinflusst werden können? Ich fand das alles sehr cool – die Amerikaner, die roten Mützen, den Vibe, den sie verbreiteten – aber es war einfach nicht mein Ding, zumindest nicht anfangs. Lass es mich dir erklären: Stell dir ein in Wolle gehülltes norwegisches Kind vor, das am liebsten Zeit in den norwegischen Bergen verbrachte, sich buschstäblich in ihnen versteckte und nicht mit einem ausgeprägten Sinn für Mode aufwuchs. Es war einfach nicht wichtig. Bis heute würde ich sagen, dass ich diesen Sinn nicht wirklich gefunden habe. Dann geschah es eines Morgens, an meinem Geburtstag. Wenn ich mich recht erinnere, wurde ich 24 Jahre alt. Diese Erinnerung ist so klar vor meinem inneren Auge: Ich saß am Küchentisch, Billy Chester – mein damaliger Mitbewohner – warf eine rote Mütze auf den Tisch, während ich gerade meinen Morgenkaffee trank. Ich stand vor der großen Entscheidung: Sollte ich diese Herausforderung annehmen oder mich in mir selbst verkriechen? Ich verkroch mich nicht in mir selbst – zumindest nicht gleich. Anfang der 90er: Unser feiner, norwegischer Sinn für Mode wird offen zur Schau gestellt. Fäden werden zusammengestrickt Als ich es begriff, oder besser gesagt, mir eingestand, dass ich die roten Mützen mochte, wendete sich alles um 180 Grad. Ich nahm die Mütze voller Freude an und machte sie zu einem Teil von mir. Sogar als ich nach Afrika reiste, trug ich sie auf meinem Kopf, und ich kann verstehen, dass sich die Leute um mich herum ein Schmunzeln nicht verkneifen konnten. Ich konnte die Mütze einfach nicht zu Hause lassen – ich war buchstäblich ein zu großer Fan von ihr geworden. Ich bin ein Mann der langsamen Veränderung – zu schön können Gewohnheiten sein. Ich verliebte mich Hals über Kopf in das neue Kleidungsstück und zu meiner Verwunderung schämte ich mich rein gar nicht für diese Liebe. Im Gegenteil, ich wollte sie von den Berggipfeln verkünden und der Welt meine neu gefundene Liebe präsentieren. Irgendwo zwischen den kalten Winterstraßen von Stockholm in Schweden, der hügeligen Landschaft von Mbeya in Tansania und den Seen von Nævisdal in Norwegen begann sich eine Idee zu formen. Juli 2014: Ohne Zweifel trage ich die Chester-Mütze auf dem Mt. Loleza, Mbeya, Tansania. Oft kommen in unseren Zwanzigern Erinnerungen an unsere Kindheit hoch. Wir haben uns vom kindlichen Ich zu einem neuen, unerfahrenen Erwachsenen-Ich weiterentwickelt. Irgendwann in dieser Zeit bemerkte ich, wie meine amerikanischen Freunde immer mehr Interesse an meinen Wollpullovern zeigten, die ich sehr häufig trug. Dadurch wurde mir eines bewusst: Die Strickfertigkeiten meiner Mama waren nicht nur eine „Mamafertigkeit“ ohne spezielle Bedeutung, wie ich sie in meiner Kindheit gesehen hatte. Es war in der Tat ein Handwerk, das durch jahrelange Praxis verfeinert wurde, eingebettet in ein kulturelles Erbe, das sich über einen großen Teil der norwegischen Geschichte erstreckt. Ich sprach mit meiner Mama. So begann die Suche nach einer handgestrickten Wollmütze, die die Chester Mütze ersetzen sollte. April 2014: Mein Bruder und ich verweilen mit der Chester-Mütze bei meinen Eltern in Südnorwegen. 1932 — Eine Witwe auf dem Dachboden Viel später, um genau zu sein im Mai 2012, sprach ich mit meiner Oma Kjellfrid und fragte sie, wann sie denn mit dem Stricken angefangen hatte. Meine Oma hat ein erstaunlich gutes Gedächtnis. Daher war es nicht überraschend für mich, dass sie eine sehr präzise Antwort parat hatte. Die Überraschung lag eher in der Art der Antwort, die sie gab. 1932, als sie fünf Jahre alt war, mietete sich ihre Familie einen Teil eines größeren Hauses. Im Dachgeschoss des Hauses hatte sich eine Witwe namens Bibbi eingemietet. Sie war in ihren Fünfzigern, und Bibbi tat eines sehr ergiebig und viel - stricken. Die Tatsache, dass Bibbi älter war, gab meiner Oma das Gefühl, es mit einer weisen Persönlichkeit zu tun zu haben. So wurde meine Oma umso neugieriger, als sie Bibbi so oft stricken sah. Eines Tages bat meine Oma, Bibbi, ihr das Stricken beizubringen. So kam es dazu, dass eine Dame in ihren Fünfzigern einer fünfjährigen ein uraltes Handwerk näherbrachte. Es war wie ein Echo jahrhundertlanger norwegischer Strickgeschichte, das die Hände und den Verstand meiner Oma erreichte. Laut meiner Oma war ihr erstes Strickstück ein Schal für ihre Puppe. Die Maschen waren so eng, dass sie die Nadeln am Ende des Schals kaum noch herausbekam. Mit 12 Jahren hatte meine Oma ihr erstes komplexes Werk gestrickt – eine Golfjacke. So geschah es, dass unsere älteste Mitgründerin der Red Hat Factory mit dem Stricken begann. Das Wissen gab meine Oma an meine Mama weiter, und meine Mama nahm das Erbe an und griff ebenfalls zu den Nadeln. September 2021: Meine Oma strickt seit 89 Jahren. Ein Keller voller Garn Ich erinnere mich an den Dezember 2014, als wäre er gestern gewesen. Wir gingen in den Keller meiner Mutter, wo reihenweise Garn zum Weiterverkauf gelagert wurde, und begannen, nach genau zwei Dingen zu suchen: Der perfekten Mischung von Garn und dem perfekten Rotton. Ich folgte meiner Mama durch die Regale, die voll mit Garn waren, und hörte aufmerksam zu wie sie mir die Vor- und Nachteile der verschiedenen Garnarten erklärte. Als sie mir eine bestimmte Garnart hochhielt, prägte ich mir den Namen ein. Er klang sehr ähnlich wie Zissou – und da ich nun mal eine poetische Seele habe, traf ich schnell eine Entscheidung. So begann eine Phase der Entwicklung des perfekten Wollmützenmodells. Irgendwo in all dem entstand die Idee, nicht nur die Chester Mütze zu ersetzen, sondern auch ein Produkt zu erschaffen, das wir verkaufen konnten. Dezember 2014: Meine Mutter und ich suchen nach dem perfekten Garn für den Chester-Mützen-Ersatz. Die Mühe des Prozesses „Dinge brauchen Zeit“ ist ein weitverbreitetes Sprichwort in Norwegen. Wir hatten noch keine Marke oder einen Namen kreiert, als meine Mama bereits mit dem Stricken begann. Sie verschickte Pakete nach Schweden, und wir tauschten uns telefonisch über Modelle und Funktionen der Mützen aus. Aus einer fünfzackigen Sternnaht an der Oberseite wurde ein einfaches „X“. Die verschiedenen Muster am Rand und des gesamten „Mützenkörpers“ entwickelten sich allmählich zu einem harmonischen Design. Je mehr wir entwarfen und ein für uns passendes Muster fanden, desto einfacher wurde es. Eine wichtige Erkenntnis haben wir daraus gewonnen: „Einfachheit bedeutet Langlebigkeit“. Nach monatelangen Versuchen entschieden wir uns schließlich für das erste Originalmodell – den „Southlander“. Damals trug das Modell noch den Namen „Rounded“. Ich testete es selbst über ein Jahr lang: Von der Hitze Burundis (zu heiß) bis hin zur eisigen Kälte der norwegischen Wälder und den Straßen Stockholms, Schweden. 2015: Wir setzten allen unseren Freunden unterschiedliche Rote - Wollmützen Modelle auf den Kopf. Wir wollen ihre Meinungen hören bevor wir uns für ein Modell entscheiden. Der Traum der eine Vison erschuff Glaub mir oder nicht — es ist mir eigentlich egal — aber der Name „Red Hat Factory“ kam mir tatsächlich in einem Traum. Ich war so in all diese Mützen-Pläne vertieft, dass meine Gedanken unaufhörlich um diese Idee kreisten. Ich träumte, dass wir ein Unternehmen gründeten, es „Red Hat Factory“ nannten und eine Website mit einer Backsteinmauer im Hintergrund starteten. Also folgte ich meinen Träumen — im wahrsten Sinne des Wortes (auch wenn ich die Backsteinmauer mittlerweile von unserer Website entfernt habe). Irgendwann im Jahr 2016 skizzierte ich ein kleines Logo — schnell und unperfekt, weil es handgemacht aussehen sollte. Noch bevor das Jahr sich dem Ende zuneigte, starteten wir unsere erste Website. August 2016: Ich führe "The Rounded" zu einem Spaziergang auf einer Klippe aus, auf Gotland, Schweden. Meine Ausbildung in Grafikdesign und Webentwicklung war ein wesentlicher Grund dafür, dass der Chester Mützen-Ersatz zu einer vollwertigen Marke wurde. Ich wollte eine Marke erschaffen, bei der ich Geschichten über Norwegen, Handwerk und Abenteuer erzählen konnte. So nahm das Projekt seine Form an. Das Ende des Anfangs Als mein Schwager Ben (ich hab ja schon erzählt dass, einer der rotbemützten Amerikaner in die Familie einheiraten würde) sagte, er wolle die Mützen bei MacLaren Barbers verkaufen, seinem seit ein paar Jahren bestehenden Herren Friseursalon. Das führte dazu das ich mich bestärkt und inspiriert fühlte die ganze Vision in die Wirklichkeit zu befördern. Für mich entstand das "Alles oder Nichts Gefühl". Mein Schwager Ben war eine riesige Inspirationsquelle für all das, da er gerade selbst seinen alten Job gekündigt und seine eigene erfolgreiche Marke gegründet hatte. So waren wir beide da, in der schönen Stadt Stockholm, mit einem norwegischen handgestrickten Produkt in den Händen, bereit, der Welt seine Geschichte zu erzählen. November 2016: Mein Schwager Ben bringt die Mütze zu MacLaren Barbers und mein Vertrauen in RHF wird gefestigt. Wir hatten tatsächlich etwas erschaffen, das sich wie unsere Wurzeln anfühlte. Kein Markenetikett, einfach nur Wolle und Schlaufen – genau wie ich es als Kind erlebte, wenn ich ein von meiner Mama gestricktes Kleidungsstück bekam, „frisch von den Stricknadeln“. Ein simpler „Falt-selbst-Ansatz“, um dir die Freiheit zu geben, die Mütze selbst zu falten, wie und wo du willst. Das einfache, geriffelte Muster um die Wolle für sich selbst sprechen zu lassen. So kam es, dass der Anfang sich dem Ende neigte und ein neues Kapitel unserer Geschichte begann. Jetzt bist du dran. Holen dir eine Mütze und begib dich auf dein eigenes Abenteuer.